“Das geht aber nicht”

… sagt die Frau vom Bauamt und plötzlich ist alles anders. Und das kam so:

Völlig berauscht von den sich überschlagenden Ereignissen hatten wir eine Idee. Vielleicht macht es Sinn unseren Bauantrag bereits abzugeben, denn schließlich fehlt nur der Prüfbericht oder die Bescheinigung über die Prüfung der bautechnischen Nachweise (Statik etc.) und der Nachweis der gesicherten Erschließung von den Stadtwerken. Wir haben uns bewusst nicht für die Bauanzeige entschieden und wählten das Vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren, da es hier u.a. die Möglichkeit gibt fehlende Unterlagen nachzureichen. Ein kurzer Anruf bei Bauservice und die nette Frau am anderen Ende hatte gute Neuigkeiten. Die bautechnischen Nachweise können spätestens bis zum Baubeginn nachgereicht werden und wir sollen einfach mal vorbeikommen. Dienstag heißt, es ist bis 18 Uhr geöffnet und so standen wir pünktlich um 17:30 Uhr vor der Beraterin. Ein kurzer professioneller Blick über den von Linda liebevoll vorbereiteten Ordner und zwei völlig angespannte Bauherren auf der anderen Seite des Tisches…. dann fiel der böse Satz. Als mein Bild sich wieder scharf stellte fiel mein Blick auf Linda, die sich mit Frau M. einen “Nee oder?!” – “Doch!”, “Nicht wirklich oder?” - “Doch!” Schlagabtausch lieferte.

Fazit: Die vielen Flurstücke, die unser Grundstück bilden, müssen zusammengefasst werden. Das war auch vorher klar (mir nicht – aber für diese Angelegenheiten hab ich Gott sei Dank die richtige Frau geheiratet). Wir wussten nur nicht, dass dies Voraussetzung für unseren Antrag ist. Für die Baurecht Experten – das ist die Kurzversion mit allen für uns wichtigen Informationen. Für die lange Version fehlt mir Zeit, Lust und eine entsprechende Ausbildung. Der Lösungsvorschlag von Frau M. enthielt die Beteiligten: Vermesser, Katasteramt, Notar und Grundbuchamt. Das rechtfertigt fast ein eigenes Organigramm und hier geht es nur um eine Formalie. Wir ließen unsere Unterlagen da und erbaten uns Bedenkzeit. Noch leicht benommen und mit dem Handy am Ohr taumelten wir davon. Die Notarin hat bis 18:30 Uhr geöffnet und war unsere nächste Anlaufstelle. Im Auto habe ich EBH erreicht und auch direkt den Chef dran und noch im Wartezimmer des Notars habe ich versucht, unseren Vermesser anzurufen. Das klappte ebenfalls problemlos. Wenn man es so tippt stellt man fest: Es ist beeindruckend, dass wir alle  Ansprechpartner spontan nach 18 Uhr erreichen konnten.

Die Ergebnisse nach 4 Gesprächen und ein wenig Recherche im Internet am Abend waren zunächst …. umfangreich. Offenbar ist uns was entgangen. Eine kurze Nacht später bekam ich einen Rückruf von der Architektin und wie versprochen hatte ich eine Zusammenfassung von Situation und Lösungsvorschläge vom Vermessungsbüro Wewel im Posteingang (Das ist heute nicht selbstverständlich – DANKE!). Die Situation wurde klarer. Die Flurstücke müssen natürlich vereinigt werden aber eigentlich müsste es für den Bauantrag genügen, dass alle Flurstücke des kompletten großen Grundstücks unter einer lfd. Nummer im Bestandsverzeichnis gelistet sind. Für das Telefonat mit dem Bauservice musste ich mir ausführliche Notizen machen und ich musste tatsächlich ablesen.

Unser Antrag war gerade in der Eingangsprüfung zur Registrierung, daher erbat sich nun unsere Beraterin Bedenkzeit. Grundsätzlich ist unser Lösungsbeschreibung richtig und ob sie bei uns angewendet werden kann, besprechen wir morgen. Es bleibt die Hoffnung, dass der eigentliche Bau irgendwie “unspektakulärer” verläuft, andernfalls muss ich wieder mit Autogenem Training beginnen. Als erste Sofortmaßnahme habe ich mir gestern Abend eine mehr als umfangreiche Tätigkeitsliste inkl. Projektplan gebastelt. Da werde ich nun penibel Ziele und Zwischenschritte eintragen.

Damit wir uns in der Wartezeit nicht langweilen, haben wir heute einen Elektroplan und eine Menge Prospekte zur Bemusterungsvorbereitung bekommen. Immer heiter – immer weiter. In diesem Sinne…

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

alte scheiße! wollt ihr vielleicht nicht doch einfach das haus neben uns mieten? dann schmeissen wir die weiter raus und bereiten uns eine nette nachbarschaft!

grüße und weiterhin stählernde nerven,

der merten war's

Ronny hat gesagt…

Mieter muss nicht schlecht sein :-) Aber deswegen muss man ja ncht gleich nach Braunschweig umziehen.

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