Die Bemusterung und viele neue Aufgaben

Am Freitag hatten wir Urlaub… und einen Termin zur Bemusterung unseres Hauses. Bemusterung ist im Prinzip wie Weihnachten, allerdings beschenkt man sich selbst und man muss es auch noch bezahlen. Ein weiteres Problem: Farbe, Form oder Beschaffenheit der vielen möglichen Ausstattungsmerkmale, sollten allen Bewohnern des neuen Hauses gefallen. Das erfordert manchmal eine starke Beziehung und häufig einen Kompromiss.

Nun sind wir natürlich nicht unvorbereitet nach Senzig aufgebrochen, ganz im Gegenteil, nächtelang haben wir versucht uns über jede Kleinigkeit zu informieren. Pünktlich um neun sind wir in angekommen und unser Plan hielt bis zur zweiten Entscheidung. Dann brachte uns die Außenfarbe aus dem Konzept. Schwedenrot sollte es werden aber leider ist der Helligkeitsbezugswert von Schwedenrot 8,9 (Schwarz ist 0 und Weiß ist 100). Bei einem zu geringen Wert heizt sich die Wand bei Sonneneinstrahlung zu stark auf und kann Risse bilden. Brillux gibt nur bis min. 20 Gewährleistung und EBH fühlte sich auch nicht wohl dabei. Unsere ersten Alternativen hatten einen Wert um die 14. Alle fühlten sich besser aber Gewährleistung wäre schon schön. Wir mussten die Entscheidung vertagen.

In den nächsten Stunden entschieden wir über Türen, Fenster & Grundriss und alle damit verbundenen Details. Dabei bewegten wir uns immer mal im Standard und beschenkten uns regelmäßig mit Extras. So wurden Wohnzimmertür, diverse Fenster, die Eingangstür, der Bad Grundriss und noch viele andere Sachen aufgerüstet. Am Nachmittag gaben wir uns ganz der Elektrik hin. Mit Schaltern, Steckdosen und Lichtauslässe kann man sich mächtig lange beschäftigen aber man kann eben nie wieder so einfach Leitungen verlegen. Dabei mussten wir natürlich auch zukünftige Planungen wie Carport oder Beleuchtung des Grundstücks beachten. Am Ende lief eigentlich alles reibungslos durch, bis auf die Schalter. Bei EBH bewegt man sich im Busch Jäger Programm, was grundsätzlich gute Qualität bedeutet. Leider fanden wir aber bis zuletzt keine Serie, die uns endgültig überzeugt hat. Letzte Hoffnung bleibt “Pur Edelstahl”. Hier hoffen wir noch auf einen annehmbaren Preis, den wir aber erst nachgereicht bekommen. Leider war davon auch kein Muster zum anfassen verfügbar aber der Elektrik Beauftragte von EBH will mal schauen, ob er uns da irgendwohin schicken kann.

Völlig erschöpft haben wir gegen 16 Uhr – also nach sieben Stunden den Heimweg angetreten. Nun müssen wir uns noch bei den offenen Punkten einig werden und erwarten mit Spannung die Rechnung für unsere Bemusterung. Wir haben zwar versucht kontinuierlich die Mehrpreise zu erfassen aber bei der Elektrik hörte es dann auf. Hier kommt also bald ein Update mit allen Details.

Am Wochenende haben wir uns nun ausführlich Gedanken zu möglichen Außenfarben gemacht. Da in letzter Zeit wenig Bilder zu sehen waren, hier mal ein paar unserer Farbspielereien:

rot2pfmedi3weissrot2natogruenrotweissweissrot

Ihr seht: Alles ist offen aber unser neuer Favorit ist dabei. Er hat einen Helligkeitsbezugswert von 29 und ich denke wir werden kurzfristig bei Brillux in Potsdam vorbeischauen und uns ein paar Proben im Original ansehen.

Am Donnerstag kam ein wenig Bewegung in unseren Bauantrag – ein Mann von der Naturschutzbehörde hat sich gemeldet. Er bearbeitet unsere Fällgenehmigung und hier besteht Klärungsbedarf bei der Kastanie. Wir verabredeten uns zu einem Vor-Ort-Termin am Nachmittag. Bei der einzelnen Begutachtung unserer Bäume lernte ich eine Menge über die Bewertung von Bäumen. Ich lernte auch, dass unsere Kiefer ein Wacholder ist – peinlich aber unter dem ganzen Efeu haben wir nicht genau nachgeschaut :)

Bei einer Kastanie sowie einigen weiteren Bäumen besteht leider weiterer Informationsbedarf und so werden wir kurzfristig einen Gutachter hinzuziehen. Das finde ich eigentlich ganz gut, denn bis auf die Kastanie wollten wir alle anderen fraglichen Bäume eigentlich stehen lassen. Andererseits - wenn so ein 12 Meter Baum auf unser Haus fällt, möchte ich mich nicht an 150 EUR eingesparte Kosten für einen Gutachter zurückerinnern. Die Summe ist eine Schätzung vom Naturschutz – ich bin gespannt. Positiv anzumerken ist, dass sich der Mann recht früh gemeldet hat. Er hat sich offenbar in letzter Zeit öfter mit dem Grundstück befasst (hallo Nachbarn) und ist daher sofort zur tat geschritten. Das Gutachten sollte fix gehen und dann verlieren wir auch keine Zeit.

Und nun noch eine Sensation! Die Frage zur mysteriösen Pflanze ist endgültig gelöst. Wenn ich schon mal einen Experten auf dem Grundstück habe, musste ich einfach fragen. Er musste zwar auch eine Kollegin im Amt hinzuziehen aber einen Tag später hatte ich die Antwort im Posteingang: Unsere Plage ist eindeutig die Siebirische Fiederspiere und kein Essigbaum. Wieder eine offene Frage weniger.

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