Leserbriefe und noch mehr

Es ist Mittwoch und im Seattle Grace Hospital retten "Grey" und eine Horde Assistenzärzte wieder die Opfer einer Großstadt. Da diese und die folgenden Serien die Bauherrin auf das Sofa nageln, nutze ich die Zeit für ein kleines Update. Zuerst muss ich mich aber einigen Anfragen widmen, die uns erreicht haben.
So schreibt uns Anne V. aus P. an der H.:
Ich habe immernoch nicht verstanden, was ein Luxemburger ist... Und, gehört er eigentlich inzwischen zu Eurer Familie?Ich möchte nochmal auf die mysteriösen Pflanzen zurückkommen, die Euer Grundstück unterminiert hatten. Es sind doch Rubinien, oder? Ansonsten: Ich bewundere Euch!

Liebe Frau V., Ihr Beitrag hat mich nachdenklich gemacht. Einerseits deutet Ihr Interesse für die Details darauf, dass Sie ein treuer Leser sind und auf der anderen Seite finden sich alle Antworten auf Ihre Fragen im Blog - verlinkt mit dem Inhalt. Ich muss davon ausgehen, dass Ihnen diese Funktionalität entgangen ist und daher hier ein Schnellkurs: Wenn bereits jemand ein Thema ausführlich beschrieben hat und ich dieses Thema hier anschneide, verlinke ich die Definition einzelner Begriffe mit dem Wort im Text. Das Wort sollte dann im Text leicht hervorgehoben und beim Berühren mit der Maus unterstrichen erscheinen. Mit einem KLICK auf dieses Wort, geht ein Fenster mit neuem Inhalt auf. Sie können sich dort über alle Details informieren und wenn sie fertig sind, schließen Sie das Fenster und lesen weiter Ihren Lieblingsblog - also diesen hier! Um es bombensicher zu machen, hier noch ein
>>>>>Test <<<<<< Haben Sie es drauf? Dann extra für Sie noch einmal der LUXEMBURGER. Der letzte Satz auf der Wikipedia Seite sollte Klarheit bringen.
Die mysteriöse Pflanze ist keine Robinie sondern vermutlich eher eine Pflanze aus der Gattung der Eschen. Die Eberesche ist es tatsächlich eher nicht und auch Anja B. aus W. gibt nicht auf und wirft die Gemeine Esche in die Expertenrunde. ICK weeß och nich - aber es sind jetzt deutlich Ansätze von Blüten zu sehen und so wird das Geheimnis bald gelöst sein. Robinien haben wir auch - die sind aber nicht mysteriös, sondern einfach nur schrecklich stachlig. Biester!

Mit der Beauftragung des Vermessers werden nun bald auch die ersten Schritte in Richtung Bauanzeige gemacht und ... ES GEHT LOS. Auch er hat unser kleines Bautagebuch offenbar bereits gefunden - Herzlich Willkommen Herr Wewel!

Damit Herr Wewel ein aufgeräumtes Grundstück vermessen kann und weil die riesigen Haufen Gartenabfall optisch nicht viel hermachen, ist für Samstag ein Sondereinsatz geplant. Feintuning der grünen Westbegrenzung und Abtransport des bisher angehäuften Grünschnitts. Das ist eine Menge, glaube ich. Der Retter mit dem Autohänger ist mein Vater. Die Kompostierungsanlage hat ab 8 Uhr geöffnet und um 13 Uhr ist Schluss. Viel Arbeit, wenig Zeit - das lässt für meinen Vater nur eine Schlussfolgerung zu: Früher anfangen! Und so beginnt mein Samstag auf dem Grundstück pünktlich 7.00 Uhr MEZ. Da ich glücklich und dankbar bin, dass ich die Hilfe habe und er natürlich auch irgendwie, so ein wenig, wenn man es genau nimmt...... Recht hat, habe ich eingewilligt. Die Bauherrin darf ausschlafen. Ich habe mich nicht einmal getraut, sie zu fragen.

Ich habe übrigens die Kommentarfunktion verändert und so kann man nun auch ohne Registrierung Kommentare zu den einzelnen Beiträgen hinterlassen. Ich habe mir nicht gemerkt wer das bemängelt hat aber er/sie kann ja nun einen Kommentar hinterlassen.

Im Fernsehen die gleichen Bilder wie vor zwei Stunden aber jetzt sind wir "live" im County General Hospital und der Emergency Room hat seine Türen geöffnet. Ich werde die Gelegenheit nutzen und für das Wochenende vor schlafen. Gute Nacht!

Haus gekauft & neue Nachbarn

Die letzte Woche brachte wieder viel Neues. Diesmal dabei das ein oder andere neue Problem gemischt mit ein paar aufmunternden Nachrichten. Probleme sind nur da, um gelöst zu werden und so wird es dann auch kommen – CHAKA und so.

Fangen wir diesmal von hinten an – das Haus ist gekauft. Es hört auf den geheimnisvollen Namen “A5 Sonder” und entspricht grundsätzlich den bereits gezeigten Bildern. Den Zusatz “Sonder” hat es bekommen, das wir alle Grundriss Möglichkeiten bewertet haben um dann doch eine komplett eigene Version zu erstellen. Und das wird gebaut:

Winkelhaus im Holzrahmenbau nach KfW 55 (vorher KfW40)
Hersteller: EBH Haus
Nutzfläche: 195m²
Wohnfläche: 170 m²

Um zukünftig unabhängig von Öl & Gas zu sein, haben wir uns für eine moderne Variante für die Heizung entschieden. Verbaut wird eine Luft- / Wasserwärmepumpe THZ403sol von Tecalor in Verbindung mit einer elektronisch geregelten Niedertemperatur-fußbodenheizung. Die Warmwasseraufbereitung wird zusätzlich durch eine Solaranlage unterstützt. Für frische aber warme Luft sorgt die kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. EBH hat sich hier für das System von Pluggit entschieden und da Linda jedes Jahr aufs Neue mit den Pollen kämpft, freuen wir uns besonders auf dieses Wohngefühl.

Wir lassen uns das Haus komplett aber ohne Bodenbeläge und ohne Malerarbeiten errichten. So können wir unsere individuellen Vorstellungen in Ruhe planen und uns ordentlich austoben. Dies gilt auch für Bad & Küche und so werden wir bald umliegende Studios unsicher machen. Soweit ist es aber noch nicht, schließlich haben wir den Vertrag erst vor ca. 60 min in den Briefkasten gesteckt. Unsere nächsten Tage werden wir damit verbringen Vermesser, Baugutachter und Hausbaufirma miteinander zu verknüpfen. Unser mittelfristiges Ziel ist nun die Bauanzeige einreichen zu können. Sobald wir das geschafft haben sollten wenige Wochen später Bäume fallen und Baufahrzeuge dröhnen. Hausbau ist gut für die Männlichkeit.

Das hat sich erst gestern wieder gezeigt, als ich mit meiner Lieblingsbauhelferin und dem Luxemburger über unseren Acker gewütet bin. Baumstümpfe mussten beseitigt werden. Zunächst widmeten wir uns einem alten aber wehrhaften Stumpf, der offenbar zu einem Obstbaum gehörte.

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Zur Erholung entfernten wir als Nächstes zwei mittlere Robinienstümpfe, um in einem grandiosen Finale am kapitalen Stumpf mitten auf dem Grundstück zu scheitern. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so werde ich erst wieder ruhig schlafen wenn ich dieses Urvieh aus der Erde gezerrt habe.

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Fast hätte ich es vergessen: Wir haben offenbar unseren ersten offiziellen Nachbarn. Wir haben in der letzten Woche vermehrt telefoniert um ein paar offene Fragen zu klären und wie ich vernommen habe, hat die junge Familie zugeschlagen. Das Grundstück direkt hinter uns sollte also vom Markt sein. Gebaut werden soll erst in ein paar Jahren und wir haben damit zunächst eine hübsche Wiese hinter dem Haus und Missy einen tolles Stück Land, welches sie zusätzlich bewachen kann.

Endlich wieder viel zu tun

Nach einer spannenden Arbeitswoche hat man fast vergessen, dass man jetzt Grundstücksbesitzer und bald Bauherr ist. Wenn der Muskelkater vom Wochenende am Donnerstag nachgelassen hat braucht es schon eine durchschlagende Nachricht, um einen in die Realität zurückzuholen. Und heute war es dann tatsächlich soweit. Pünktlich zum Feierabend erreichte uns die Bestätigung der Bank. Eine Sorge weniger und viele Aufgaben mehr.

Nun beginnt die Formular- und Antragsschlacht. Im Moment wühlt sich Linda durch die Hausunterlagen, da wir nächste Woche den Vertrag schließen wollen. Als Nächstes müssen alle Unterlagen für die Bauanzeige zusammengestellt werden. Dazu gehören natürlich auch die Lagepläne und das Haus muss platziert werden. Der Vermesser wird also kommen und wir wissen endlich genau, was wir da eigentlich gekauft haben.

Heute gelernt und damit der vierte Teil von “Was ich vorher nicht wusste”: Vor der Bauanzeige kommt die Entwicklungsrechtliche Genehmigung”. Es ist nicht so schrecklich wie es klingt und dauert bis zu vier Wochen. In mir glimmt ein Funken Hoffnung, dass die vier Wochen nicht ausgereizt werden (Kürzlich eingereichte Anträge benötigten nur eine Woche). Die anschließende Bauanzeige soll dann in weiteren 6 Wochen den Weg über die Schreibtische dieser Stadt benötigen. Ich werde versuchen, persönlich beim Sachbearbeiter vorzusprechen und meinen Härtefall schildern. Vielleicht finde ich einen verständnisvollen Mitarbeiter der Stadt, mit dem ich in freundlicher Atmosphäre über meine Sorgen sprechen kann. Ich bin mir sicher man wird mir zuhören und derzeit möchte ich den Glauben an das Gute noch bewahren. Das Ergebnis werde ich natürlich hier präsentieren. Es dürfen Wetten platziert werden und ich habe eine Umfrage zum Thema erstellt (<-- da drüben links).

Morgen geht es zum kollektiven Arbeitseinsatz auf den Bootsplatz und am Sonntag werde ich mit dem Luxemburger erneut im Garten wüten.

Mission beendet & die Bank prüft

Ich habe mir vorgenommen, mich mehr über Teilerfolge zu freuen. Ich denke damit lässt sich das Projekt “Hausbau” einfacher handhaben. Einen Teilerfolg haben wir nun endlich errungen – am Sonntag konnten wir das Grundstück ungehindert sehen und begehen.

CIMG4970Südwest Ansicht – das Grundstück beginnt 5m nach der Birke

CIMG4965Nordwest Ansicht – ganz hinten sieht man den Stamm der Kastanie – da soll die Terrasse hin.

CIMG4961Das Opfer noch im Würgegriff

Nebenbei haben wir noch einen Schwung neuer Leute kennengelernt. Am Samstag hatten wir Besuch von einer Maklerin nebst neuer Interessenten für eines der hinteren Grundstücke. Wenn ich mich recht entsinne waren die Beiden aus der Hamburger Ecke und offenbar interessiert. Sie haben mir auch erzählt, dass sie bereits hier im Blog mitlesen und daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und in Richtung Norden grüßen. Am Sonntag haben wir dann einen gesprächigen Rentner und Hobby Historiker aus Potsdam kennengelernt. Neben unfassbar vielen anderen Details zur allgemeinen Potsdamer Historie hat er berichtet, dass unser Grundstück früher als Kiesgrube genutzt worden sein soll. Das würde den großen Hang bei den hinteren Grundstücken erklären aber dann bleibt die Frage, warum die Potsdamer Behörde so an der Oberflächenstruktur hängt. Wir forschen weiter. Am Nachmittag kam dann auch noch unser derzeit einziger reale Nachbar auf eine kurze Visite. Er saniert gerade ein Haus auf einem der Nachbargrundstücke und hat seinen Garten ebenfalls von rechts auf links gedreht. Wir erhielten eine Einladung auf einen Drink und viel Verständnis für unsere Situation. Auf eine gute Nachbarschaft!

Die Bank hat sich leider noch nicht abschließend geäußert. Daher kann ich hier nichts Neues erzählen.

Neues gibt es aber von den Botanikern. Mein Aufruf hat Wirkung gezeigt und so empfiehlt mir Anja B. aus W. diese Seite zur Baumbestimmung. Ein schöner Link. Der hat mir sehr geholfen. Christina B. aus W. wälzte Bücher und brachte erstmals konkrete Namen ins Spiel. Die Amerikanische Gleditschie war ihr erster Tipp. MÖÖÖÖP – Falsch. Da passen ein paar Sachen nicht. Sie legte nach und recherchierte den Gemeinen Erbsenstrauch. MÖÖÖÖP – auch falsch. In einer eilig einberufenen Telefonkonferenz am Abend wurden neueste Erkenntnisse und Spekulationen ausgetauscht und ich versprach Detailbilder zu liefern. Das möchte ich hiermit tun:

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Auf dem ersten Bild ist deutlich Blütenbildung zu erkennen und diese stärkt einen Anfangsverdacht – die Eberesche, besser bekannt als Vogelbeere. Wenn sie die Blüten ausgebildet hat, werden wir Gewissheit haben. Natürlich haben beide Helfer eine Privatführung gewonnen, denn nur die Kombination hat hier (vermutlich) zum Erfolg geführt. Zum Abschluss habe ich heute noch ein Kunstfoto – ich nenne es “Mein Freund der Baum”:

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“Und wir warten…

… ständig irgendwo und verschwenden so viel Zeit!”. Eines meiner Lieblingslieder der Band “Blumentopf”. Es geht mir gerade nicht aus dem Kopf und beschreibt die aktuelle Situation recht gut.

1. Warten wir auf die Bank – die prüft weiterhin ob wir auch mit einem anderen Bauträger bauen dürfen. Bereits getätigte Aussagen des zuständigen Mitarbeiters stimmen aber optimistisch.

Wenn das irgendwann mal geklärt sein wird, werden wir

2. auf die Erstellung der Unterlagen für den Bauantrag und direkt im Anschluss

3. auf die Absegnung des Selbigen warten.

Damit uns nicht langweilig wird, haben wir am vergangenen Wochenende noch schnell unser Boot ins Wasser geschubst. Nun warten wir gespannt, welches kapitale Problem uns in diesem Jahr Geld und Nerven kosten wird. Da der Motor problemlos (naja – für seine Verhältnisse) angesprungen und der Bootskörper nicht direkt voll Wasser gelaufen ist, sind wir natürlich mächtig aufgeregt.

Um nicht völlig untätig zu sein haben wir erneut den Sonntag genutzt, um die Pflanzenbekämpfung voranzutreiben. Angetreten waren diesmal nur die Bauherrin und ich. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass wir noch zwei Zuschauer hatten. Die Beiden wurden aber nur aktiv, wenn sich Fremde dem Grundstück näherten oder Essenspause war.

beraeumung teil zwei (1) 

Das war am Wochenende vergleichsweise oft der Fall, da sich gleichzeitig zwei potentielle Nachbarn das Grundstück anschauen wollten. Beide sehr nett und beide scharf aufs gleiche Grundstück. Mal sehen wer dann letztlich an welchem Gartenzaun steht.

Nun möchte ich die Millionen Leser dieses Blogs auch einmal für unsere Zwecke nutzen. Wir bekämpfen hauptsächlich die Ableger zweier Bäume. Einmal ist es relativ eindeutig die Robinie – ein lästiger Genosse. Den zweiten Kandidaten können wir allerdings nicht benennen. Ich habe ein Detailfoto gemacht und hoffe das einer von euch Botanikern einer Aussage treffen kann, was wir denn da loswerden müssen. Das ganze wächst Strauchartig und ist unterirdisch miteinander vernetzt. Am Stamm gibt es kleinere Stacheln, die aber nicht so ausgeprägt sind wie bei der Robinie. Blüten hat sie noch nicht. Um den Erfolg zu beschleunigen lobe ich hiermit einen Preis aus – der Este der die Lösung per Kommentar hier einstellt, gewinnt eine individuelle Führung durch Klein Glienicke. Bei dieser Gelegenheit werde ich mein Wissen bzgl. Mauerzeit und weiterer Historie an konkreten Schauplätzen vortragen und mit alten Plänen und Fotos untermauern. Also los!

beraeumung teil zwei

Glücklicherweise sind wir wieder nicht fertig geworden und so haben wir auch kommendes Wochenende wieder etwas zu tun. Den Bagger haben wir nun zunächst nach hinten gestellt. Sollen doch erst mal die Bagger und Baustellenfahrzeuge der Baufirma über das Grundstück rollen. Im Anschluss können wir dann bewerten wie viel Natur überlebt hat und entsprechend reagieren. Hier der aktuelle Stand der Arbeiten:

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Für alle die jetzt denken “Is doch nichts mehr” – ein Blick von unserer virtuellen Terrasse:

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KAMPA hat sich auch mal wieder gemeldet und auf die aktuelle Pressemitteilung verwiesen, in der von einer ganzen Heerschaar von potentiellen Investoren die Rede ist, die alle unbedingt KAMPA retten wollen. Wir haben mit dem Thema völlig abgeschlossen und werden uns nach der Zusage der Bank auch offiziell voneinander trennen.